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HydroClean®

DebridementProduktvorstellungUlcus cruris venosumWundheilungsstörung

Produktvorstellung: HydroClean® von Hartmann

Was wäre, wenn Sie auch ohne verfügbares Skalpell wirksam débridieren könnten?

Das einzigartige Wundkissen, das reinigt, absorbiert und autolytisch débridiert

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Beschreibung des Wundkissens

Mit dem Saug-Spül-Mechanismus bringt HydroClean® Dynamik in die Wunde, das ist die Grundlage für einen raschen Heilungsprozess. HydroClean® ist ein superabsorbierendes, mit Ringerlösung aktiviertes Wundkissen, das bis zu 72 Stunden ein feuchtes Wundmilieu schafft, Nekrosen und Beläge löst, im Austausch Wundexsudat aufnimmt und so die Wundreinigung beschleunigt. Der SAP (Superabsorber)-Kern reguliert die Matrix-Metallo-Proteasen (MMP) Aktivität und fördert so die Heilung von chronischen Wunden mit stagnierendem Heilungsprozess, der Aufbau von Granulationsgewebe wird gefördert. Die hydrophobe Hülle bzw. die aufgetragenen Silikonstreifen (aus einem Polypropylengestrick) wirken Verkleben entgegen, ein atraumatischer Verbandswechsel ist gegeben. Mit dem speziellen Saug-Spül-Mechanismus werden Nekrosen und Beläge, sowie die darin enthaltenen Keime, aus der Wunde entfernt und im Wundkissen fest gebunden.

Eigenschaften

Die Kombination folgender Eigenschaften macht HydroClean® so einzigartig und das ideale Präparat in der ersten Therapiephase:

  • aktive und damit schnelle und effektive Wundreinigung durch patentierten Saug-Spül-Mechanismus (Nasstherapie)
  • Beseitigung auch hartnäckiger Beläge und der darin enthaltenen Bakterien durch autolytisches Débridement: Durch die permanente Zufuhr von Ringerlösung werden Beläge aufgeweicht, abgelöst und ausgespült.
  • Inaktivierung von wundheilungsstörenden Faktoren (Proteasen): Keimbelastetes Wundexsudat wird in das Wundkissen aufgenommen (aufgesaugt) und dort gebunden. Dieser Austausch (Ringerlösung wird abgegeben und Proteine werden aufgenommen) funktioniert, weil der Superabsorber des Wundkissens eine höhere Affinität, d.h. Vorliebe für das proteinhaltige Wundexsudat besitzt als für die salzhaltigen Ringerlösung, die somit aus dem Saugkern verdrängt wird.
  • Schützt vor Rekontamination: Die in den SAP-Saugkern aufgenommenen Bakterien, Detritus und MMPs werden sicher eingeschlossen. Ein „Zurückdrücken“ von keimbelasteten Exsudat wird auch unter Druck vermieden, auch bei Verwendung bei Kompression
  • Förderung der Granulation: Sobald die wundheilungshemmenden Faktoren entfernt sind, d.h. die Wunde von Nekrose, Detritus (zelluläre Zerfallsprodukte bspw. von Gewebenekrosen) gereinigt ist, sind die Voraussetzungen zum Aufbau von Granulationsgewebe gegeben. Proliferative, zum schnellen Wachstum befähigte Zellen können in das Wundgebiet einwandern und Kapillaren (feinste Blutgefäße) können einsprießen. Die Feuchtigkeit, sowie die in der Ringerlösung enthaltenen Elektrolyte, wie Natrium, Kalium und Kalzium, tragen dabei zur Zellproliferation bei. Außerdem wird durch die kontinuierliche Zufuhr von Ringerlösung der pH-Wert der Wunde stabilisiert.

funktionsweise

 

Anwendungsbereiche

  • zur interaktiven Nasstherapie insbesondere zur Wundreinigung und Unterstützung der Wundkonditionierung
  • zum Gewebeaufbau, z.B. bei akuten und chronischen Wunden unterschiedlichster Genese (z.B. diabetisches Fußsyndrom, Dekubitus, Ulcus cruris und stagnierenden Wunden)
  • bei akut traumatischen Problemwunden mit Primär- und Sekundärheilung, die als hoch infektionsgefährdet, bzw. manifest infiziert gelten
  • auch bei starker Exsudation geeignet
  • bei klinisch manifest infizierten Wunden, aber generell auch bei nicht infizierten Wunden
  • unter Kompression anwendbar
  • zum Austamponieren tiefer Wunden ist HydroClean® auch als Cavity-Aufmachung erhältlich
  • Verweildauer bis zu 72 Std., eine Austrocknung des Wundkissens wird durch eine farblich markierte Deckschicht verhindert, sowie ein Durchnässen des Verbandes

Anwendungshinweise

  • keine Kontraindikationen
  • durch den Saug-Spül-Mechanismus kann es zur Aufweichung des Wundrandes kommen (Waschfrauenhaut), welche sich nach Absetzen von HydroClean® zurück bildet. Nicht zu verwechseln mit Mazeration. Ein Wundrandschutz ist ratsam.
  • Beschriftung des Wundkissens (visuelle Applikationshilfe) wird von der Wunde abgewandt aufgelegt
  • zusätzliche Fixierung jedoch notwendig
  • bei sehr tiefen und zerklüfteten Wunden, die nicht mit HydroClean® versorgt werden können, empfiehlt es sich, diese mit der Calciumalginat-Kompresse Sorbalgon® locker aus zu tamponieren und die größeren Anteile der Wunde mit HydroClean® Cavity zu versorgen. Die Wirkprinzipien beider Präparate ergänzen sich ideal.
  • darf nicht zerschnitten werden. Deshalb gibt es zu den bekannten Formaten rund und rechteckig in verschiedenen Abmessungen eine neue ovale Form
  • steht ggf. für die zu versorgende Wunde kein passendes Format zur Verfügung, ist ein kleineres Format zu applizieren. Wundränder haben die Neigung sich zur Wundauflage hin zusammenzuziehen, was zur Reduktion der Wundfläche führt.
  • falls bei großflächigen Wunden zwei Auflagen erforderlich sind, diese nicht überlappend, sondern schlüssig nebeneinander auflegen
  • ist die Wundkonditionierung mit HydroClean® soweit fortgeschritten, dass die Wunde zu einem großen Teil gut ausgebildetes Granulationsgewebe zeigt, wird im Rahmen der HydroTherapy die Förderung von Granulationsgewebe und Epithelisierung mit HydroTac® fortgesetzt.

 



Was ist nun der Unterschied zwischen HydroClean® und HydroClean® plus?

  • verbesserte Handhabung und geringeres Gewicht – wesentlich dünner gestaltet
  • erhöhte Flexibilität, schmiegt sich deshalb auch runden und konischen Körperteilen gut an und trägt nicht auf
  • neben den bekannten Formen „rund“ und „rechteckig“ nun auch in ovaler Form erhältlich – damit kann bei den meisten Wunden eine passgenaue Applikation erreicht werden

 

HydroClean® anhand eines Patientenbeispieles

Patienten- und Wundanamnese

85-Jähriger Patient, Ulcus cruris mixtum am Achillessehnenbereich nach Traumata beim Sport seit ca. drei Jahren. Pat. hat pAVK Stadium IV, CVI, Niereninsuffizienz Stadium III mit rezidivierenden diskreten Beinödemen. Eine Kompression kann auf Grund der fortgeschrittenen pAVK nicht durchgeführt werden, eine operative Maßnahme wird von Seiten des Patienten abgelehnt.

Pat. gibt immer wieder (vor allem nachts) mäßige / starke Schmerzen an, auch bei der Wundreinigung. Beim letzten Abstrichergebnis wurde eine Besiedelung mit viel Pseudomonas aeruginosa und S. epidermidis und Detritus nachgewiesen. Lokale Infektionszeichen bestehen nicht. Pat. wurde bisher mit einer silberhaltigen Polyacrylatwundauflage 3x wöchentlich verbunden. Die Exsudation ist mäßig, gelblich / bräunlich. Im Wundgrund ist erkennbar, dass gelbliche / grünliche Beläge vorhanden ist, stellenweise auch Granulationsgewebe. Die Wundränder verschorft, teilweise borkig. Umgebungshaut allgemein trocken, schuppig. Da eine Stagnierung der Wundheilung besteht, wurde auf HydroClean® umgestiegen – Verbandswechselintervall weiterhin bei 3x wöchentlich.

Beginn der Therapie mit HydroClean®

Nach einer Woche (30.03.2017)

 

Ein Rückgang der Beläge ist zu erkennen. Auffallend ist, dass die grünlichen Beläge noch festsitzend sind. Verborkungen und Verkrustungen am Wundrand sind rückläufig, leicht aufgeweichte Umgebungshaut ist erkennbar. Ein Wundrandschutz wird eingesetzt. Als Sekundärabdeckung sind sterile Kompressen ausreichend. Der Patient gibt seit der Umstellung der Wundauflage eine Besserung der Schmerzen an.

 

Nach insgesamt 6 Wochen (11.05.2017)

 

Die Beläge sind deutlich reduziert und der Ulcus zeigt sich insgesamt vitaler. Die Ausbildung von Granulationsgewebe ist zu erkennen. Die Verborkungen und Verkrustungen am Wundrand haben sich nach wie vor aufgeweicht. Durch die Wundreinigung ist eine leichte Blutung am Wundrand entstanden – Pat. nimmt Antikoagulantien ein.

Der Patient gibt allgemein weniger Schmerzen an seit der Umstellung auf HydroClean®

 

Fazit / Diskussion

Schon innerhalb einer Woche konnte unter der Therapie mit HydroClean® eine deutliche Verbesserung des Wundzustandes erreicht werden. Eine Stagnation der Wundheilung konnte gehemmt werden. Wegen der bekannten Diagnosen, welche die Wundheilung stark beeinflussen (s. Patientenanamnese) war bzw. ist keine schnelle Wundheilung zu erwarten. Ein atraumatischer Verbandswechsel war stets gegeben. Durch den stetigen Saug-Spül-Mechanismus ist der Wundrand leicht aufgeweicht, trotz Wundrandschutz. Der Patient gibt seit der Verwendung von HydroClean® deutlich weniger Schmerzen an, die Lebensqualtität konnte dadurch gesteigert werden. Bei Therapiebeginn wurde ein rundes 5,5cm Kissen verwendet, nach sechs Wochen ist ein rundes 4,0cm Kissen ausreichend. Nicht nur das positive Ergebnis durch das Wundkissen, sondern auch die einfache Handhabung ist überzeugend und als schonendes autolytisches Débridement sehr empfehlenswert!

Danksagung

Die Bilder stammen von Ellipsa medical services GmbH, Regensburg.

Der Beitrag wurde mit freundlicher Unterstützung von FA Hartmann erstellt.