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Produktvorstellung: Turn All® von der Firma Levabo ApS

Anti-Dekubitus-SeitendrehsystemDekubitusDekubituspropyhlaxeProduktvorstellung

Turn All® – Das automatisierte 30° Lagerungssystem mit Gegendruck, welcher aktiv ein verrutschen des Patienten verhindert.

Das Turn All® System verwandelt ein Standardbett in ein automatisches Seitenlagerungssystem

Das neue Levabo Turn All® Seitendrehsystem wurde für Kliniken, Pfl­egeeinrichtungen und die ambulante Pfl­ege entwickelt. Das System unterstützt das P­flegepersonal bei der regelmäßigen Lagerung von immobilen Patienten erheblich.

Die automatisierte Lagerung erfolgt zudem sehr schonend für den Patienten. Dies trägt zur Schmerzreduktion bei und der Schlaf der Patienten wird nicht unterbrochen.

Um ein sehr zuverlässiges System anbieten zu können hat sich Levabo bei der Entwicklung auf die wesentlichen Aspekte konzentriert. Hierzu zählen die einfache Bedienung, ein hoher Patientenkomfort und die Effizienz. Besonderes Augenmerk verdient hierbei das Gegendrucksystem welches eine stabile Patientenpositionierung ohne verrutschen ermöglicht.

Konstantes und kontrolliertes Drehen

Das System dreht den Patienten alle 30-,60- oder 90-Minuten automatisch von Seite zu Seite in die 30° Seitenlage. Es ist entworfen worden, den Patienten sanft und sicher zu drehen. Dabei entfällt für die Pflegekräfte das seitliche Anheben des Patienten.

Klinisch effiziente Patientenlagerung

Ein Unterlegen von Handtuchrollen, Keilen, oder Kissen ist nicht mehr nötig und die Patienten werden sicher und gleichmäßig über den eingestellten Zeitraum gelagert. Dabei liegt der Patient auf einer Weichlagerungsmatratze was eine optimale Druckverteilung garantiert und Druckspitzen maximal reduziert.

Einfach zu verwenden

Das System ist einfach einzurichten, zu reinigen und zu verwenden. Neben der Bedienungsanleitung wird ein Quickguide und kurze Tutorial Videos bereitgestellt.

Plug and Play: Nach der Installation einfach das System einschalten. Die Betriebszeit und den Intervall (nach Lagerungsplan) einstellen und das System beginnt den Patienten automatisch zu positionieren. Bei Stromausfall ertönt ein akustischer Alarm.

System zur seitlichen Unterstützung (Gegendrucksystem)

Das Turn All®-System erzeugt gegenüber der primären Hub Seite ca. 5° Gegendruck. Dieses Stützsystem verhindert beim Patienten das Gefühl des Wegrutschens, verhindert ein tatsächliches Rutschen und reduziert die Entstehung von Scherkräften.

Der Patient wird selbst stabil positioniert, wenn er auf einem Transfertuch/ einer Gleitmatte liegt.

Passt in jedes Bett

TurnAll® passt in jedes Standardbett. Es wird unter die vorhandene Matratze auf dem Lattenrost platziert. Das System ist auch für Betten mit ansteigender Rückenlehne bis 20° geeignet. Die besten Ergebnisse werden in Kombination mit Weichlagerungsmatratzen erreicht.

Kontrandikationen

Eine Beurteilung durch die Fachkräfte muss, wie beim Einsatz von jedem Hilfsmittel, erfolgen. Derzeit werden folgende Kontraindikationen genannt:

  • Mobile Patienten die sich selbständig drehen können
  • Patienten mit instabilen Frakturen
  • Patienten mit schweren Brandverletzungen
  • Bei Gleichgewichtsstörungen
  • Neurologische Grunderkrankungen, die bei Patienten zu Angstverhalten führen

Vorteile von Turn All® gegenüber anderen Matratzen zur Dekubitusprophylaxe bzw. -behandlung

Vorteile für den Patienten

Die Funktionen des Turn All® System bieten eine Reihe von wichtigen Vorteilen für immobile Patienten, wie z.B.:

  • Der automatisierte Repositionierungsprozess ermöglicht eine häu­figere Umpositionierung, um pathophysiologische Ereignisse zu verhindern, die in Verbindung mit Immobilität stehen. Auch als kinetische Therapie bezeichnet, bietet die regelmäßige Umlagerung nicht nur eine Druckentlastung zur Vorbeugung oder Behandlung von Druckgeschwüren, sondern kann auch zu einer dramatischen Verringerung der Häu­figkeit von Atemproblemen, Harnwegs- und Blaseninfektionen führen.
  • Signi­fikant bessere Schlafqualität. Mit dem Turn All® System gibt es keine Schlafstörungen der Patienten, da sie leise und sanft umgelagert werden. Des Weiteren muss der Patient nachts nicht manuell gedreht werden.
  • Die Möglichkeit, zu Hause, statt in einer Einrichtung zu leben
  • Schmerzreduktion durch sanftes positionieren der Patienten
  • Bessere Blutzirkulation. Viele Patienten, die bewegungsunfähig sind oder sich nicht selbst positionieren können, entwickeln Druckgeschwüre in den Bereichen des Körpers, die nicht ausreichend durchblutet werden. Dies ist auf eine Durchblutungsschwäche zurückzuführen, die zu einem Kapillarverschluss führt. Eine seitliche Lagerung bis zu einem bestimmten Grad kann vorteilhaft sein, um den Druck auf lokale Bereiche wie z. B. größere Knochenvorsprünge zu verringern, da die seitliche Lagerung den Druck auf den Körper des Patienten verringern und die Kapillarzirkulation (Blutfluss) erhöhen kann.
  • Turn All® kann auch eingesetzt werden, wenn sich der Oberkörper in der angehobenen Position befi­ndet (bis zu 20°). Dies ist ein bedeutender Vorteil für Menschen, die Sondennahrung erhalten.
  • Vorbeugung oder Reduzierung von gastroösophagealem Reflux
  • Bessere Atmung und Freisetzung der oberen Atemwege und oraler Sekretion. Turn All® verbessert die Sauerstoffversorgung der Patienten. Obwohl Reversiersysteme ursprünglich zur Vorbeugung und Behandlung von Druckgeschwüren entwickelt wurden, hat sich gezeigt, dass die Reversierfunktion auch Lungensekrete mobilisiert und dadurch die pulmonale Obstruktion, eine schwerwiegende Komplikation, die häu­fig bei Patienten auftritt, die sich nicht selbst reversieren können, erleichtert.
  • Verringerung von Spastik und abnormalem Muskeltonus – Verbesserter Komfort
  • Verbesserte Darmtätigkeit
  • Keine Dehydrierung und anschließender Elektrolytverlust, da Turn All® keine Wärme erzeugt
  • Seitliches Stützsystem: Ein leichtes, angepasstes Anheben der Matratze, auf der gegenüberliegenden Seite der primären Hebeseite, sorgt für Unterstützung und Beruhigung sowie für eine Verringerung von Scherkräften

Vorteile für Institutionen und im ambulanten Bereich

Es gibt eine Reihe signifi­kanter Vorteile, die sich für Institutionen und im ambulanten Bereich, aus der Investition in Turn All® ergeben. Dazu gehören:

  • Erhöhte Produktivität des Pflege- und Hilfspersonals bzw. der Angehörigen, da weniger manuelle Lagerung von Patienten erforderlich ist. Dadurch können die Mitarbeiter oder Angehörige ihre Zeit effi­zienter und produktiver für die Pflege ihrer Patienten einsetzen.
  • Eine effektive Möglichkeit zur Behandlung oder Vermeidung von Druckgeschwüren und anderen
    Komplikationen der Immobilität. Die körperlichen Anforderungen beim manuellen Umdrehen einer immobilen Person bedeuten oft, dass aufgrund von Alter und/oder Schwäche, Familienmitglieder nicht in der Lage sind, die erforderliche Hilfe zu leisten. Dies führt nicht selten zu der Heimunterbringung des Familienmitglieds.
  • Die Ausrüstung kann mit bestehenden Betten verwendet werden, Turn All® kann in jedes Pflegebett mit abnehmbarer Matratze integriert werden. Die Installation selbst ist einfach, kann von der Pflegekraft bzw. Angehörige durchgeführt werden und dauert nur wenige Minuten.
  • Eine Methode zum Schutz des Pflegepersonals / der Angehörigen vor Rücken-, Nacken- und Schulterverletzungen (verursacht durch das Bewegen oder Drehen von Patienten), die zu erheblichen Fehlzeiten bei der Arbeit und den
    damit verbundenen Kosten für Krankheitstage, Arbeitnehmeransprüche und die Einstellung von Ersatzkräften führen.
  • Turn All® wurde mit Blick auf das Pflegepersonal entwickelt und bietet erhebliche Vorteile zusammen mit der Fähigkeit, eine deutlich bessere Qualität der häuslichen Pflege zu garantieren.
  • Turn All® dreht eine immobile Person automatisch in der Nacht. Damit reicht, im Bezug zur Patientenlagerung, meist eine Patientensichtung für den Nachtdienst aus, welche von einer Pflegekraft erledigt werden kann.

Turn All® anhand eines Patientenfallbeispieles von Sebastian Kruschwitz / Zentrum für Beatmung und Intensivpflege GmbH

Patientenanamnese

Der Sinus pilonidalis (von lateinisch pilus ‚Haar‘ und nidus ‚Nest‘) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Gesäßfalte (Rima ani). Synonyme für die Erkrankung sind Steißbeinfistel, Pilonidalzyste oder Sakraldermoid. Nach häufiger Auffassung wird die Erkrankung durch in die Haut penetrierende Haare verursacht.
Nach Angaben der Schwester litt die Patientin unter immer wiederkehrenden Sinus pilonidalis in der Rima ani, die teilweise auch lange Zeit unbehandelt ließ und nur unzureichend versorgte, da Sie mit ihrem eigenen Laden beschäftigt war.
Die chronische Wunde bestand vom 22.09.2016 – 22.08.2021 eine Wundheilung blieb in der gesamten Zeit aus. Die Angehörigen wünschten lange Zeit keine chirurgische Intervention, auch in der Therapie wurde die Palette aller Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft und eine Chronifizierung der Wunde konnte folglich nicht verhindert werden. Am 22.08.2021 wurde dann in einem Berliner Klinikum ein chirurgisches Débridement durchgeführt und leider die fehlerhafte Diagnose Dekubitus Kategorie IV gestellt.
Nach Diesem sehr umfassenden und weiträumigen Débridement wurde die Patientin mit einem sogenannten autonomen Umlagerung System dem Turn All® der Firma Levabo versorgt.

Diagnosen:
Wachkoma bei Stammganglienblutung rechts, mit Ventrikeleinbruch bei AV-Malformation, Diabetes
mellitus Typ 2, schwere Dyspahgie, Arterieller Hypertonus, Hypercholesterinämie
Pflegerelevante Komponenten: Inkontinenz Harn und Stuhl, schwere kognitive Funktionsstörungen

Lokale Behandlung: Alginat, Superabsorber, Fixierpflaster, Wundrandschutz mittels Acrylatfilm Applikator und Wundreinigung mittels NaCl 0,9% im Verbandwechselintervall von 2-3-tägig und bei Bedarf

23.08.2021 – ein Tag nach dem chirurgischen Débridement

Wundfläche: 17,4cm²

Eine Woche später und Start mit der Testphase – 30.08.2021

Beginn der Testphase mit dem Turn All® System, die Wunde hatte hier eine Tiefe von ca. 3,2 cm.

Zwei Wochen später – 13.09.2021

Es ist eine zunehmende Bildung von Granulationsgewebe ersichtlich. Die Wundfläche beträgt 15,7cm² bei gleichbleibender lokaler Behandlung.

Insgesamt neun Wochen später – 01.11.2021

Die Wundfläche hat sich verkleinert auf 10,5cm², die Epithelisierung ist weiter fortschreitend. Der Wundfüller (Alginat) konnte von 10x10cm auf 5x5cm reduziert werden. Ein Wundrandschutz (Applikator mit Acrylatfilm) wird regelmäßig verwendet, um Mazerationen zu vermeiden.

Insgesamt 17 Wochen später – 27.12.2021

Wundfläche: 8,5cm²

20 Wochen nach chirurgischen Débridement – 17.01.2021

Die Wunde ist granuliert aus der Tiefe heraus und beträgt 1,3 cm bei serös/blutiger Exsudation mit reizlosen Wundrandverhältnissen.

Fazit

Ein autonom agierendes Umlagerungssystem kann hier bei der Wundheilung unterstützend wirken, es kam im gesamten Heilungsverlauf zu nicht einer avitalen Veränderung des Granulationsgewebes. Dies geschieht häufig, wenn sogenannte Druckspitzen auftreten, ergo die Umpositionierungsintervalle nicht eingehalten werden können. Hier greift das System, verändert die Positionierung des Patienten und schont zeitliche Ressourcen des Pflegepersonals.

Danksagung

Das Patientenfallbeispiel und Fotos stammen von Sebastian Kruschwitz, Fachbereichsleitung Wundmanagement, Wundexperte/Pflegetherapeut Wunde ICW, Zentrum für Beatmung und Intensivpflege GmbH, Franz-Jacob-Straße 4D, 10365 Berlin

Gründer der Facebook Gruppe Wundmanagement

Der Beitrag wurde mit freundlicher Unterstützung von Levabo ApS erstellt.

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