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Produktvorstellung: WOULGAN® Gel

ProduktvorstellungStagnationWoulgan GelWundheilungsstörung

Woulgan® Bioactive Beta-Glucan Gel ist ein aktives Wundheilungsprodukt, das lösliches Beta-Glukan (SBG) enthält.

Die Herausforderung

Alter, Infektionen und Begleiterkrankungen wie Diabetes können sich negativ auf den Heilungsprozess auswirken, da die an der Reparatur beteiligten Immunzellen eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit aufweisen und altern. Dieses gilt auch für Makrophagen – die Zellen, die hauptverantwortlich für die Steuerung der Wundheilungskaskaden sind, was in der Folge zu einer chronischen Entzündung und langsamen Heilung führt. 1

Woulgan® Bioactive Beta-Glucan Gel

Eine schlechte Funktionalität von Makrophagen kann durch die Stimulation mit Beta-Glucan wieder verbessert werden, was die Wundheilungskaskaden wieder zurücksetzt.2,3

Woulgan® bedeckt die Wunde, sorgt für ein optimal feuchtes Wundmilieu, rehydriert nekrotisches Gewebe und unterstützt das autolytische Debridement. Der ergänzende aktive Inhaltsstoff in diesem Gel ist lösliches Beta-Glukan (SBG) – eine geschützte Substanz, die erwiesenermaßen die Gefäßneubildung, Zellvermehrung und Wundkontraktion fördert.

Was hat das mit dem Beta-Glukan (SBG) auf sich?

Beta-Glukan (SBG) hat die Fähigkeit, das Immunsystem zu stimulieren und weiße Blutkörperchen, insbesondere Makrophagen, zu aktivieren. Makrophagen sind die Hauptakteure in der Wundheilung, da sie heilungsrelevante Signalmoleküle ausschütten und den Wundheilungsprozess orchestrieren. Außerdem stärken diese die Wirtsabwehr, fördern und beseitigen Entzündungen, entfernen abgestorbene Zellen und unterstützen Zellvermehrung sowie die Gewebserneuerung. In den verschiedenen Phasen der Wundheilung ist die Präsenz von aktiven Makrophagen essentiell.

Die Rolle der Makrophagen in den verschiedenen Wundheilungsphasen

SBG ist der ergänzende aktive Bestandteil von Woulgan®, welcher positive Effekte auf die Gefäßneubildung, Zellvermehrung und Wundkontraktion während der Behandlung hat, solange bis eine vollständige Heilung der Wunde erreicht ist.

Indikation

Wenn die Wundheilung stagniert, oder voraussichtlich schwer zu heilen ist, zum Beispiel bei:

Wie sollte der Wundzustand bei Anwendung von Woulgan® sein?

  • trocken bis mäßig exsudierend
  • partiell-tiefe und tiefe Wunden. Tiefe Wunden sind evtl. nicht sekundär heilend und müssen ggf. chirurgisch versorgt werden.
  • Fibrin – bis zu 75 % des Wundgrundes kann mit trockenem oder feuchtem Fibrin belegt sein. Die Hydrogel-Eigenschaften werden das Fibrin auflösen.
  • Nekrose – die Wunde kann mit bis zu 75% gelbem oder schwarzem nekrotischen Gewebe belegt sein. Vor der Anwendung des Woulgan® nach Möglichkeit debridieren.
  • Fisteln – Woulgan® kann bei Fisteln angewendet werden, obwohl einige Fisteln nicht ohne chirurgische Intervention heilen.
  • Sehnen und Knochen dürfen freiliegen. Woulgan® wird diese Strukturen nicht schädigen, aber wenn Sehnen und Knochen sichtbar sind, kann es passieren, dass die Wunde in diesem Fall nicht sekundär heilt.
  • Wundhöhlen – dürfen vorhanden sein.

Behandlungszeitraum mit Woulgan®

  • Wunde nach 4 Wochen korrekter Anwendung von Woulgan® und ganzheitlicher Patientenbehandlung wieder evaluieren.
  • Wenn Verbesserungen gesehen werden, Behandlung für weitere 4 Wochen oder bis die Wunde abgeheilt ist.
  • Wenn keine der oben erwähnten Verbesserungen zu sehen sind, einen Abbruch der Behandlung in Betracht ziehen.
  • Wenn die Wundsituation sich verschlechtert, sollte die Behandlung eingestellt werden. Beurteilen Sie mögliche Gründe der Verschlechterung; klinische Infektion, Veränderungen im Gebrauch der Kompression oder Entlastung, Veränderungen von Mitteln zur Wundreinigung oder dem Sekundärverband.
  • Wenn die Heilung wieder stagniert, Behandlung stoppen und für einige Wochen Standardbehandlung anwenden und dann wieder mit Woulgan® beginnen
  • Wenn die Wunde fast geheilt ist, kann es sinnvoll sein, mit Standard-Verbandstoffen bis zur Reepithelisierung zu behandeln.

Klinische Zeichen der Verbesserung

  • Sauberer Wundgrund
  • Vitaleres (gesunderes) Gewebe / Bildung von Granulationsgewebe
  • Verkleinerung der Wunde
  • Reduzierung der Wundtiefe

Allgemeine Anwendungshinweise zu Woulgan®

  • Zugang zu Makrophagen – mindestens ca. 25% Kontakt zum Wundgrund ermöglichen (Entfernen von Barrieren, d. H. Nekrose, Belag, Biofilm, Infektion)
    • Bestes verfügbares Debridement
    • Wenn eine Infektion vorliegt – 2 Wochen lang nach lokalen Standards behandeln – dann mit Woulgan® starten
    • Vermeiden Sie stark exsudierende Wunden
  • Verwenden Sie einen geeigneten Sekundärverband – ein Verband mit guter Absorption und Retention wird empfohlen, z.B. Schaumverband
  • Das Woulgan® sollte zwischen 2 und 5mm dick auf den gesamten Wundgrund aufgetragen werden. Cave: Viel hilft nicht viel!
  • Woulgan® bei jedem Verbandwechsel erneut auftragen, mindestens 1x pro Woche
  • Effekt von Woulgan® kann geringer sein bei Patienten, die mit immunsupressiven Medikamenten und Steroiden behandelt werden.
  • Woulgan® reaktiviert die Entzündung – Anzeichen einer Entzündung sind Rötung, Schwellung und mäßig erhöhtes Exsudat – verwechseln Sie dies nicht mit einer Infektion
  • Woulgan® ist kein:
    • Biofilmentferner. Aber es kann nach dem Debridieren angewendet werden und vermindert unter Umständen die Bildung eines neuen Biofilms.
    • Antimikrobielles Produkt; wenn die Wunde klinisch infiziert ist:
      • Infektion nach lokaler Praxis behandeln.
      • Woulgan kann bei niedriger oder moderater Exsudationsmenge zeitgleich verwendet werden.

Zusammenfassung

Woulgan® hilft dabei, die Immunreaktion des Patienten zu stimulieren, was zu einer schnelleren Heilung von Wunden, die stagnieren oder es wahrscheinlich werden (bedingt durch diverse Grunderkrankungen, die die Wundheilung stören, z.B. Diabetes mellitus), führen kann. Diese Faktoren können helfen die Zufriedenheit der Patienten zu erhöhen, und im Gegenzug, sie zu ermuntern ihr Pflegeregime beizubehalten. Dies betrifft nicht nur die Frage der Lebensqualität des Patienten, sondern hat auch das Potential, Ressourcen im Gesundheitswesen einzusparen.

Patientenfallbeispiel mit Woulgan® Gel

Anamnese

Adipöse und immobile 72-Jährige Patientin ursprünglich mit einer Feuchtigkeitswunde in der Analfalte bzw. im Perianalbereich mit Wundheilungsstörung seit ca. drei Jahren. Die Patientin neigt zu einem feuchten Hautmilieu und allgemein zum Schwitzen. Es sind keine medizinischen relevanten Diagnosen (bsp. Diabetes mellitus, rheumatologische Erkrankungen die eine dauerhafte Kortisoneinnahme bedürfen, etc.) bekannt, die die Wundheilung negativ beeinflussen würden. Die Patientin ist seit Jahren medikamentös Antikoaguliert, daher neigt die Wunde zu leichten Blutungen bei der Wundreinigung. Seit der Entstehung der Feuchtigkeitswunde hat die Patienten einen Dauerkatheter, es besteht keine Stuhlinkontinenz, jedoch Neigung zu Durchfällen bzw. sehr weichen Stuhl. Auf Druckentlastung (regelmäßige Positionswechsel im Sitzen und Liegen) achtet die Patientin selbstständig, geeignete Hilfsmittel (Weichlagerungsmatratze, sowie entsprechendes Sitzkissen für den Rollstuhl) sind im Einsatz.

Da die Patientin eine sehr sensible Haut hat, gestaltet sich die Auswahl von einem geeignetem Verbandsstoff schwierig unter Berücksichtigung kein zu feuchtes Wundmilieu zu schaffen. Diverse Wundauflagen (Schaumverbände, Distanzgitter) und Fixierpflaster wurden bereits mit negativen Erfolg (u.a. mit allergischen lokalen Hautreaktionen und folglich mit starken Juckreiz) verwendet. Seit geraumer Zeit wird ein Hydrofaser als Primärverband (zum Exsudatmanagement und gleichzeitigen Wundrandschutz) und sterile Kompressen als Sekundärabdeckung genutzt, ein Fixierpflaster wird nicht verwendet. Gelegentlich, bei Wundverschlechterung, kommt ein Hydrofaser mit Silber zum Einsatz, überwiegend aber ohne Silber, da zumeist keine lokalen Entzündungszeichen vorhanden sind. Der Zustand der Feuchtigkeitswunde kann unter diesem Wundregime gehalten werden, es ist aber keine Verbesserung / fortschreitende Wundheilung ersichtlich.

Auch mehrere Wundabstriche konnten keine zu hohen Keimbelastungen nachweisen, welche auf die Wundheilungsstörung zurückzuführen wären (Nachweis von wenig S.Aureus).

Auf Grund der anhaltenden Wundheilungsstörung wurde Woulgan® Gel eingesetzt, nach Rücksprache mit dem zuständigen Hausarzt vorerst für vier Wochen. Natürlich besteht beim zusätzlichen Verwenden eines Gels bei einer Feuchtigkeitswunde die Gefahr ein zu feuchtes Wundmilieu zu erzeugen, welches wiederum zu Mazerationen und Vergrößerung / Verschlechterung der Wunde führen kann.

Verlauf

Wundgröße: 3,4 cm x 1,8cm – erstmalige Verwendung von Woulgan® Gel
Wundgröße nach einer Woche: 3,3 cm x 1,1cm
Wundgröße nach vier Wochen: 2,3cm x 0,5cm – keine Nekrosenbildung, sondern Einblutung am Wundrand

Bereits nach einer Woche ist eine kleine Veränderung der Wundgröße erkennbar. Die zusätzliche Feuchtigkeitszufuhr auf die Wunde hat keine weiteren Mazerationen bzw. ein zu feuchtes Wundmilieu verursacht. Im Hinblick auf den langen Zeitraum seit Beginn der Wundbehandlung konnte mittels Woulgan® Gel endlich eine Stagnation der Wundheilung überwunden werden.

Weitere Fallstudien, Veröffentlichungen und Interviews finden Sie auf der Homepage von Woulgan!

Danksagung

Die Bilder stammen von Ellipsa medical services GmbH, Regensburg.

Der Beitrag wurde mit freundlicher Unterstützung von FA Biotec Pharmacon ASA erstellt.



Referenzen:
1 Snyder. R.J., et al, Macrophages: A review of their role in wound healing and their therapeutic use. Wound Repair and Regeneration, 2016.24(4): p. 613.629
2 Leibovich, S.J. and Danon, D., Promotion of wound repair in mice by application of glucan. J Reticuloendothel Soc. 1980. 27(1): p. 1-11
3 Novakovic et al, Beta-Glucan reverses the epigenic state of LPS induced immunological tolerance. Cell, 2016 167. P. 1354-1369